KIRCHSTETTEN/ Schloss/NÖ: IL BARBIERE DI SIVIGLIA
5 August, 2017. Elena Habermann
Warum man die Idee von Beaumarchais unbedingt bearbeitet muss und die Handlung holprig ins Heute überträgt, fragt man sich. Das Stück, der erste Teil der „Figaro Geschichte“, ist an sich schon zeitkritisch. Eine absolute Anklage an die Aristokratie. Regietheater um jeden Preis sollte nicht im „Sommertheater“ stattfinden.
Abgesehen von Regieungereimtheiten und nicht ganz passenden Kostümen kann man aber sagen, diese Produktion ist sicher besser als so manches derzeit an der Wiener Kammeroper, jedenfalls musikalisch.
Sängerisch gab es auch wirklich sehr gute Leistungen. Der junge spanische Tenore di grazia Juan de Dios Mateos als Conte Almaviva singt die schwierigen Kadenzen wirklich hervorragend. Eine schöne, gut geführte Stimme, die sicher auch in einem größeren Haus sehr gut über die Rampe kommt. Der gut aussehende junge Sänger spielt auch lustig und animiert. Demnächst kann man ihn als Narciso in Oviedo alternierend mit David Alegret erleben.